Kapstadt: Reisetipps & Reiseplanung für deine Südafrikareise
Wir waren zum Start unserer Weltreise ganze 14 Tage in Kapstadt und auf Anhieb fasziniert von Südafrika. Es ist ein Land mit vielen Extremen und unterschiedlichste Lebensrealitäten prallen gerade hier in der Kapregion aufeinander. Damit du unvergesslichste Momente während deiner Kapstadtreise erlebst, gibt’s hier unser gebündeltes Wissen zur Reiseplanung.´
Kapstadt (oder auch „Mother City“ genannt) ist die älteste Stadt Südafrikas und wurde vor über 370 Jahren gegründet. Sie geht auf den niederländischen Seefahrer van Riebeek zurück, der 1652 im Auftrag der Dutch East India Company dort einen Außenposten aufbaute. Dieser wuchs rasch an, als den Seeleuten erlaubt wurde Land zu nehmen und Farmen aufzubauen.
Heute ist Kapstadt eine der drei Hauptstädte Südafrikas und ein wichtiger internationaler Handelsknoten. Aber nicht nur geschichtlich ist es hier spannend: auch kulturell und kulinarisch hat die Stadt einiges zu bieten.
Hier findest du alles, was du zur Planung deines Urlaubs brauchst und unsere besten Reisetipps & Geheimtipps, um deine Kapstadtreise perfekt zu machen! Von der besten Reisezeit und der Anreise über die Fortbewegung vor Ort und Sicherheitstipps bis hin zu den besten Vierteln zur Übernachtung.
Anreise nach Kapstadt: Willkommen in Südafrika!
Brauche ich ein Visum für Südafrika?
Zur Einreise in Südafrika benötigst du in der Regel kein Visum, sondern erhältst ein sogenanntes „Visitor’s Visa“ für bis zu 90 Tage. Dabei ist zu beachten, dass du eine gültige Ausreisebescheinigung (z. B. Rückflugticket) vorweisen musst. Wenn du auf Weltreise bist und noch nicht weißt, wie lange genau du im Land bleiben möchtest, kannst du dir auch ein Flugticket leihen. Für Familien mit Kindern: Südafrika erkennt verlängerte oder aktualisierte Kinderpässe nicht an!
Der zur Einreise genutzte Pass muss nach dem Ausreisedatum noch mindestens 30 Tage gültig sein und mindestens zwei freie Seiten für Visastempel haben.
Wie komme ich nach Kapstadt?
Nach Kapstadt gelangt man international am bequemsten per Flugzeug über den Flughafen Capetown CPT. Von dort kann man problemlos mit dem MyCiti-Bus, einem Mietwagen, Uber oder Taxi in die Stadt fahren. Kapstadt liegt etwa 20 km vom Flughafen entfernt, man braucht daher über den Highway N2 nur knapp 20 Minuten bis zum Stadtzentrum.
Als Hafenstadt ist Kapstadt auch auf dem Seeweg zu erreichen. Die meisten Kreuzfahrt-Anbieter haben eine oder mehrere Touren im Angebot, die auch hier anlegen. Aus klimatechnischen Gründen würden wir aber auf Kreuzfahrten verzichten.
Es gibt verschiedene Überlandbusse, die in Südafrika nationale Busfahrten von einigen Städten aus nach Kapstadt anbieten. Am bekanntesten sind die Anbieter Intercape, Greyhound und Eagle Liner. Die Fahrt bspw. von Johannesburg nach Kapstadt dauert circa 18 bis 25 Stunden und ist schon ab etwa 70 € zu buchen.
Mit dem Auto: Kapstadt ist der Endpunkt dreier Autobahnen, die sich durch Südafrika ziehen. Die N1, N2 und N7 verbinden dabei die Stadt mit wichtigen Regionen und anderen Städten. Von Kapstadt nach Nordosten über Bloemfontein und Johannesburg bis zur Grenze nach Simbabwe führt die N1. Die N2 geht nach Osten Richtung Port Elisabeth und Durban. Sie endet in Ermelo zwischen Eswatini und Johannesburg. Die N7 führt die Westküste hinauf bis nach Vioolsdrift an der Grenze zu Namibia und durchquert dabei auch Springbok.
Wie viel Zeit sollte man für Kapstadt einplanen?
Kapstadt ist nicht nur eine schillernde Metropole, sondern auch der perfekte Ausgangspunkt für vielseitige Ausflüge in die Kapregion. Du kannst ohne Probleme mehrere Wochen in der Region verbringen, ohne dich zu langweilen. Wenn du dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Südafrikas in 14 Tagen ansehen möchtest, kannst du Kapstadt auch nur in vier Tagen bereisen. Wir empfehlen aber gerade Weltreisenden länger zu bleiben und sich zehn Tage oder mehr Zeit zu nehmen.
Beste Reisezeit für Kapstadt: Welche Monate bieten sich an?
Grundsätzlich kann man Südafrika das ganze Jahr über bereisen. Die beste Reisezeit für Kapstadt sind jedoch die Monate November bis März. Im südafrikanischen Frühling und Sommer sind die Wetterbedingungen am besten und Nebel seltener: perfektes Reisewetter für den Städtetrip und Wanderungen am Westkap. Wenn ihr euer Reisebudget schonen wollt, empfiehlt es sich die teure Hochsaison im Dezember und Januar zu meiden.
Es kann jederzeit auch in den milden Jahreszeiten zu plötzlichen Wetteränderungen und Temperaturschwankungen kommen. Deswegen empfehlen wir dir immer eine dünne Regenjacke und einen leichten Fleece-Pulli mitzunehmen und den Zwiebel-Look zu nutzen. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen zwischen 19 und 25 Grad, durch den leichten Seewind sind die gefühlten Temperaturen jedoch etwas niedriger.
Sicherheitsmaßnahmen für deine Reise: Ist es in Kapstadt gefährlich?
Kapstadt ist eine Großstadt mit hoher Kriminalitätsrate und gehört zu den gefährlichsten Städten der Welt. Gerade die großen Townships (wie Gugulethu) sind extrem gefährlich. Sie sollten daher nur mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen und lokalen Guides betreten werden. In den Metropolen Südafrikas kommt es regelmäßig zu Morden, Vergewaltigungen und anderen Verbrechen. (Die meisten dieser Verbrechen ereignen sich in den Townships. Aber auch in vermeintlich sicheren Vierteln der Stadt kommt es zu kriminellen Handlungen, insbesondere Diebstählen.)
Daher solltest du auf deiner Reise besondere Vorsicht walten lassen und dich auch auf den Ernstfall vorbereiten. Schau dir dazu am besten im Vorfeld unsere Sicherheitsmaßnahmen für Südafrika an.
Weitere Tipps zur Sicherheit in Kapstadt
Die Namola App (für Apple und Android) ist Südafrikas führende und kostenlose Sicherheits-App. Du kannst über die App sowohl Feuerwehr, Polizei als auch private Sicherheitsfirmen kontaktieren und per GPS zu dir lotsen lassen. Außerdem gibt es eine 24/7 Hotline, die dich bei brenzligen Situationen unterstützt.
Notiere dir am besten die wichtigsten Notfall-Nummern, um im Fall der Fälle schnell und gezielt reagieren zu können.
• Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland (verantwortlich für die Regionen Eastern Cape, Northern Cape, Western Cape sowie St Helena und Nebengebiete)
• Österreichische Botschaft in Pretoria (verantwortlich für die Regionen Südafrika, Angola, Botsuana, Lesotho, Madagaskar, Mauritius, Mosambik, Namibia, Simbabwe und Eswatini)
• Schweizer Generalkonsulat Kapstadt (verantwortlich für die Regionen Ostkap, Nordkap und Westkap)
Unser Tipp, um deine Wertsachen in deiner Unterkunft sicher aufbewahren: Wir empfehlen dir einen Pacsafe*. Darin kannst du deine wertvollen Dinge sicher lagern und bist nicht auf Hoteltresore angewiesen. Der Pacsafe wird mit einem Schloss und Stahlkabel sicher befestigt und hat ein integriertes Drahtgeflecht, das nicht mit einem Messer durchschnitten werden kann. Für uns mit das beste Travelgadget, das wir täglich nutzen.
Fortbewegung in Kapstadt: die besten Verkehrsmittel für deinen Städtetrip
Welche Fortbewegungsmittel sind sinnvoll für meine Kapstadtreise?
Kapstadts Hauptattraktionen sind gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse, Hop on Hop off Bus) zu erreichen und liegen relativ dicht zusammen. Nach Einbruch der Dunkelheit würden wir dir jedoch zu einem privaten Fortbewegungsmittel wie einem Uber oder lizensiertes Taxi raten. Diese Sicherheitsmaßnahme wurde uns von einem Türsteher empfohlen, da es im ÖPNV nachts gerne mal zu Diebstählen oder Überfällen kommt.
Unserer Meinung nach empfiehlt es sich jedoch ein Auto zur Fortbewegung zu nutzen. Vor allem für die etwas entfernteren Ausflüge während deinem Urlaub in Kapstadt (bspw. Boulders Beach oder Kap der guten Hoffnung) bietet sich die Fahrt mit einem eigenen Mietwagen an. Die Parkgebühren sind nicht sonderlich hoch (meist sogar gratis, abgesehen von ein paar Rand für die Parkplatzwächter) und es finden sich überall sichere Parkplätze.
Was sollte ich bei der Buchung eines Mietwagens in Südafrika beachten?
Für die Kapregion und die Garden Route benötigst du kein besonderes Auto. Weder ein hoher Radstand noch ein Allrad-Antrieb sind nötig. Du kannst also getrost auch einen Kleinwagen oder eine Limousine nehmen.
Es gibt einige Zusatzversicherungen, die wenig Sinn machen, weil man sie meistens nicht braucht. Beispielsweise gibt es Reifenzusatzversicherungen, die bei einem Reifenschaden den Ersatz abdecken. Wenn du es aber noch zu einer Tankstelle schaffst, kannst du dort für etwa 70 Rand (circa 4 €) deinen Reifen reparieren lassen. (Wissen wir aus eigener Erfahrung ;))
Viele Kreditkarten (wie die American Express) bieten auch kostenlose Versicherungspakete an, wenn du die Karte bei der Mietwagenbuchung nutzt. Check also vorher erstmal, was dir deine Kreditkarte an Zusatzleistungen bietet!
Deine Kreditkarte bietet dir überhaupt keine Zusatzleistungen und Vorteile? Das muss nicht sein! Denn es gibt sehr viele Karten, die dir unzählige Euros an Versicherungen und anderen Kosten sparen, wie zum Beispiel die American Express. Wir können dir dafür Antjes Kurs ESSENTIAL SAVING SECRETS* ans Herz legen. Mit ihrem knackig kurzen Onlinekurs lernst du, wie du das Beste aus deiner Amex oder anderen Kreditkarte herausholen kannst. Kostenlose Loungezugänge oder Upgrades in die Business Class sind neben Versicherungen nur zwei von unzähligen Vorteilen.
Ein weiteres wichtiges Detail für die Wahl deines Mietwagens: VW ist die am häufigsten gestohlene Automarke in Südafrika. Wenn du also einen VW mietest, solltest du besonders auf Sicherheit beim Parken achten, da er sehr attraktiv für Langfinger ist. Oder einfach eine andere Automarke wählen, die weniger beliebt auf dem Schwarzmarkt ist.
Übernachten in Kapstadt: In welchem Stadtteil sollte ich schlafen?
Kapstadt ist eine Millionen-Metropole und es gibt für jeden Reisestil und jedes Budget die passende Unterkunft. Du solltest bei der Hotelbuchung auf jeden Fall darauf achten, dass die Unterbringung in einem sicheren Viertel liegt. Die Stadtteile Sea Point, De Waterkant und V&A Waterfront gelten z. B. als sehr sicher, gehören aber dadurch zu den Teuersten. Eine genaue Auflistung der besten Wohngegenden zum Übernachten für deine Kapstadtreise findest du auf Capetown.travel.
Sowohl bei Airbnb, als auch bei den beliebtesten Hotelsuchmaschinen findest du wichtige Hinweise auf die Sicherheitsmaßnahmen der Unterkunft. Du kannst zwar meist nicht nach Sicherheitsaspekten filtern, aber spätestens in den FAQ wirst du Hinweise darauf finden, ob das Gelände videoüberwacht ist oder es Wachpersonal gibt.
Wir buchen gerne eine eigene Wohnung über Airbnb, weil wir dann die Möglichkeit haben selbst zu kochen. Und bei einigen Gebäuden sind dann auch eine Waschmaschine, ein Fitnessstudio oder ein Pool dabei. Wir sparen so einiges an Geld im Vergleich zu einem Hotel. Möchtest du also möglichst günstig in Kapstadt übernachten, solltest du neben Hostels auch nach Airbnbs mit Gemeinschaftsräumen Ausschau halten.
In den zwei Wochen Kapstadt haben wir in diesem Airbnb im Viertel De Waterkant (s. Bildergalerie oben) gewohnt. Wir waren mit der Lage, der Ausstattung, der Sauberkeit sowie der Nähe zu Supermärkten und Tankstellen zufrieden.
Supermärkte & Drogerien: Angebot & Preise beim Einkaufen in Südafrika
Wenn du in Kapstadt selbst den Kochlöffel schwingen willst, findest du alle Zutaten in den großen Supermarkt-Ketten wie SPAR oder Pick n Pay. Die Preise liegen etwas unter dem deutschen Niveau und die Auswahl ist sehr groß und für jeden Geldbeutel passend. Gerade die Togo-Produkte in den Märkten können sich wirklich sehen lassen. Von Wraps über Salate bis hin zu hochwertigen fertigen Nudelsaucen kriegst du alles!
Auch das Thema des plastikfreien Einkaufs hat Südafrika mittlerweile erreicht und es gibt die ersten Ketten, die auf umweltbewusste Kunden fokussiert sind. Und du kannst überall, auch auf kleinen Marktständen, bargeldlos bezahlen.
Hygieneprodukte findest du bei Supermärkten wie SPAR nur für den täglichen Gebrauch. Du suchst etwas bestimmtes und vermisst einen dm oder Rossmann? Checkers ist eine südafrikanische Drogeriemarktkette, die eine große Auswahl an Produkten von Make up bis hin zu Marken-Pflegeprodukten hat.
Kapstadt FAQs: Weitere Tipps für deinen Urlaub
Kann man das Leitungswasser in Kapstadt trinken?
Ja, das Leitungswasser ist in Kapstadt grundsätzlich trinkbar. Man sollte allerdings in Vororten oder bei schlechtem Zustand des Viertels davon absehen. Da Südafrika auch weiterhin mit der knappen Wasserlage kämpft, hat auch die Trinkwasserqualität darunter gelitten. Daher greifen viele Südafrikaner, wenn Sie es sich leisten können, zu abgepacktem Trinkwasser in Flaschen. Wenn du einen empfindlichen Magen hast, würden wir dir auch eher zu Flaschen raten.
Wie viel Trinkgeld gibt man in Kapstadt?
Trinkgeld ist in Südafrika gerade in der Tourismus-Branche und in Restaurants üblich. Denn die Angestellten verdienen einen niedrigen Stundenlohn und sind auf gute Trinkgelder angewiesen. Dabei sind etwa 10 bis 15 % vom Rechnungsbetrag üblich. Bei besonders gutem Service darf es natürlich auch gerne mehr sein.
Trinkgeld sollte man nach Möglichkeit immer bar geben, denn so kann man sicherstellen, dass das Geld auch tatsächlich bei der Servicekraft ankommt. Wer in Südafrika mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte auch immer einige Münzen oder kleine Scheine parat haben. Damit kann man dem Tankwart, den Parkplatzwächtern oder dem Scheibenreiniger ein kleines Trinkgeld geben und sich für den Service bedanken.
Gesundheit in der Kapregion: Reiseimpfungen & Malariaprophylaxe
Malaria ist in der Kapregion glücklicherweise nicht verbreitet und du benötigst daher keine Prophylaxe, wenn du dich nur an der Westküste aufhältst. Die üblichen Reiseimpfungen sind ausreichend, du benötigst keine weiteren besondere Impfungen oder Nachweise. Möchtest du eine Rundreise durch Südafrika auch entlang der Garden Route bis hin zum Krüger Nationalpark machen, solltest du dich rechtzeitig um die benötigten Impfungen kümmern.
Wildlife: Welche Tiere sind an der Kapregion beheimatet?
In der Kapregion gibt es eine große Vielfalt an Tieren. Viele Arten davon sind endemisch, kommen also nur in dieser Region vor. Dadurch ist ihr Überleben häufig stark gefährdet, denn der Mensch zerstört den natürlichen Lebensraum in immer stärkerem Ausmaß. Zum Beispiel ging die Population der Brillenpinguine in den letzten hundert Jahren von mehreren Millionen auf lediglich circa 22.000 Tiere zurück.
Die Schutzanstrengungen der südafrikanischen Regierung haben zwar Wirkung gezeigt, aber immer noch sind viele Tier- und Pflanzenarten stark bedroht und verlieren weiter an Lebensraum. Gerade der Cape of Good Hope Nationalpark leistet einen großen Beitrag zum Schutz der Tiere. Hier kann man auf freilebende Elenantilopen oder Strauße treffen. Nicht zu vergessen sind auch die Southern Right Wales, die jedes Jahr ab Oktober an die Küsten der Region zurückkehren, um ihre Jungen zu gebären. Bei einem Ausflug zum Boulders Beach kannst du zudem Pinguine erleben und bei einer Bootstour ab Hout Bay eine Robbenkolonie beobachten.
Wir wünschen dir viel Spaß in Kapstadt!
Axel & Sue